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Gastritis – Das Leiden im Magen

Beim Hund werden in der Tiermedizin je nach Krankheitsverlauf zwei Formen einer Gastritis unterschieden: die akute Gastritis und die chronische Gastritis. Mittlerweile gehen die Tiermediziner von mindestens 40% aller Hunde in Deutschland, die von einer akuten oder chronischen Gastritis betroffen sind. Die dunklen Zahlen liegen wahrscheinlich höher, da die Erkrankung häufig unerkannt bleibt.

Wie bei uns Menschen leidet Dein Hund dann z.B. unter Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen oder Schmerzen.

Unsere Tierheilpraktikerin Angelica erklärt heute, wie Du eine Magenschleimhautentzündung erkennen und Deinem Hund helfen kannst.

Was ist eine Hunde-Gastritis?

Man bezeichnet eine Gastritis im allgemeinen Sprachgebrauch auch als Magenschleimhautentzündung. Dabei leitet sich das Wort “Gastritis” vom griechischen Gaster (=Magen) und der Endung “itis” (=Entzündung) ab.

Bei einer Magenschleimhautentzündung ist die Schleimhaut, die den Magen innen auskleidet, gereizt und geschädigt.

Der Hundemagen ist wie bei uns Menschen, aus mehreren Schichten aufgebaut. Die innerste Schicht bildet die sogenannte Magenschleimhaut, die das Mageninnere wie das Innenfutter einer Tasche auskleidet. Diese verhindert, dass die aggressive Magensäure die weiteren Magenschichten angreift. Ohne Magenschleimhaut würde sich der Magen demnach selbst verdauen.

Eine Magenschleimhautentzündung kann sich bei einem Hund zeigen wie folgt:

  • starkem Erbrechen
  • Bauchgeräuschen und Bauchschmerzen
  • Appetitlosigkeit
  • Sodbrennen in Form von Schmatzen, Speicheln oder Rückwärtsniesen, auch Aufstoßen
  • viel Grasfressen
  • übler Geruch aus dem Maul

Er zeigt sich lustlos und müde, zieht sich zurück und schläft viel. Es gibt aber auch Hunde, die verstärkte Unruhe zeigen, ihre Liegeplätze ändern, immer wieder an der Türe stehen und raus wollen. Häufig ist auch ein aufgekrümmter Rücken zu erkennen. Dein Hund hat eindeutig Schmerzen.

Was bedeutet der ph-Wert im Hundemagen?

Um die Erkrankung der Magenschleimhaut etwas näher zu betrachten, ist es wichtig die Bedeutung der Säure im Magen Deines Hundes zu verstehen. Der Hund ist von Natur aus ein Schlingfresser, das heisst, dass die aufgenommene Nahrung nicht gekaut, sondern heruntergeschlungen wird. Sobald die Nahrung im Magen eintrifft, verändert sich das Milieu und die bereits produzierte Magensäure kommt zum Einsatz. In der Verdauungsphase liegt der ph-Wert dann bei etwa 1-3 und steigt nach einiger Zeit der Verdauung an auf etwa 6. Hier liegt auch der ph-Wert im nüchternen Zustand Deines Hundes. Beim Menschen liegt der Wert dagegen zwischen 1,5 – 2, und ist vergleichbar mit Zitronensaft.

Die aggressive Magensäure ist bei einem Fleischfresser auch notwendig, um Bakterien in der Nahrung abzutöten und auch schwerverdauliche Bestandteile wie grosse Fleischbrocken, Sehnen und Knochen zu zersetzen.

Der Hund ist aber auch ein Beutefresser, dh sein Magen ist nicht danach ausgerichtet permanent Futter zu sich zu nehmen, sondern ruht nach der Verdauung. Nur so verändert sich das Milieu im Magen wieder und es kehrt Ruhe ein.

Die akute Gastritis beim Hund und ihre Ursachen

Es gibt verschiedene Ursachen, die zu einer akuten Magenschleimhautentzündung führen. Hierbei erfolgt der Krankheitsverlauf rasch und die Beschwerden treten unerwartet auf.

  • Fremdkörper wie Knochenstücke, Steine, Holz, Kinderspielzeuge oder andere unverdauliche Substanzen
  • Futtermittelunverträglichkeit
  • Parasiten
  • Krankheitserreger wie Bakterien und Viren
  • Verschmutztes Wasser
  • Verdorbene oder schwerverdauliche Nahrung
  • Vergiftungen z.B. durch Gülle, Schneckenkorn, Pflanzendünger, Putzmittel
  • Medikamente
  • Stress
  • Schneefressen

Die Aufnahme eines Fremdkörpers lässt sich durch einen Tierarzt meist zügig diagnostizieren - Infektionen mit Bakterien oder Viren aufgrund verdorbener Nahrungsmittel, eine Vergiftung oder bestimmte Medikamente als Auslöser sind dagegen nicht immer sofort als Ursachen für eine Magenschleimhautreizung erkennbar. Nur Du kennst Deinen Hund. Beobachte ihn daher sorgsam und teile dem Tierarzt Deine Beobachtungen mit. Er wird Deinen Hund wahrscheinlich erstmal untersuchen und ein Blutbild erstellen lassen. Daraufhin erfolgt die Therapie.

Je nach Beschwerde ist eine akute Gastritis in ca. 7 – 14 Tagen überwunden.

Die Chronische Gastritis folgt schleichend

Bei der chronischen Gastritis ist der Verlauf eher schleichend, bei vergleichbaren Leitsymptomen. Es zeigen sich wiederkehrende Magenbeschwerden mit Erbrechen vor allem morgens oder nüchtern teilweise auch vermischt mit Essensresten, manchmal auch Blut, Fressen von Gras oder anderen unverdaulichen Substanzen, Schmatzen und Magengeräuschen sowie auch Ablecken von Gegenständen oder Wänden (Licky fit). Dein Hund verweigert häufig das Futter oder frisst unregelmäßig, zeigt nach der Fütterung Unwohlsein, verliert dann auch an Gewicht, ist druckempfindlich am Bauch, zeigt sich in der Arbeit und im Spiel lustlos. Deutlich ist auch der üble Maulgeruch, der nicht weniger wird.

Von einer chronischen Magenschleimhautentzündung können alle Hunderassen, jung und alt, betroffen sein, jedoch sind vor allem ängstliche und unsichere Hunde sowie Hunde mit einer niedrigen Reizschwelle hervorzuheben. Hierbei sind aber auch die Hunde nicht zu vergessen, die gearbeitet und im Sport geführt werden.

Die Auslöser für eine chronischen Gastritis eines Hundes können sein:

  • Folge einer akuten Gastritis und fehlender Regeneration
  • Fehlerhafte, minderwertige Fütterung bzw. nicht artgerechte Ernährung des Hundes
  • Dauerhafte Medikamentenvergabe
  • Permanenter Stress (Sport-, Arbeits- und Tierschutzhunde)
  • Folge einer Vergiftung
  • Bakterien (Bakterium Helicobacter pylori) und Viren
  • Lebererkrankungen
  • Erkrankung der Bauchspeicheldrüse
  • Endokrine Erkrankungen wie Morbus Addison, Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)

Sichere Diagnose der Gastritis

Um zu verhindern, dass aus einem akuten Leiden chronische Beschwerden für Deinen Hund werden, sollte die Magenschleimhautentzündung frühzeitig erkannt werden. Das ist nicht immer so einfach, ist doch das Schmerzempfinden der Vierbeiner ähnlich unterschiedlich wie bei uns Menschen. Wenn Dein Tier nur vereinzelt Symptome zeigt, kann es also auch eine sehr hohe Schmerzgrenze haben. Am sichersten ist es, die endgültige Diagnose einem Tierarzt oder einer Tierklinik zu überlassen. Berichte von Deinen Beobachtungen, dokumentiere es ggf mit Bildern. So kann sich der behandelnde Tierarzt eher ein Bild machen und weitere Untersuchungen in die Wege leiten.

So kann er eine Gastroskopie oder eine Ultraschalluntersuchung vornehmen, die häufig schon Aufschluss geben kann über den Zustand des Magens. Die Gastroskopie, Magenspiegelung, gibt einen Einblick auf die Mageninnenwand und ermöglicht oftmals schon eine Diagnose. Die abdominale Sonografie, eine Bauchultraschalluntersuchung ist schmerzlos und ist mit weniger Stress für den Hund verbunden. Hier kann der Tierarzt den gesamten Bauchraum kontrollieren und neben dem Zustand der Magenwand auch die Größe und Form der Leber, die Gallenblase ggf auch Milz und Bauchspeicheldrüse auf Tumore, Zysten oder Flüssigkeitsansammlungen kontrollieren. Hinzu kommen unterschiedliche Blut- und Kotuntersuchungen.

Die Behandlung einer Gastritis beim Hund

Die Therapie sollte immer anhand der Ursachenforschung betrieben werden. Oft erfordert dies gerade vom Mensch Geduld. Schulmedizinisch wird eine Gastritis mit Antibiotika und mit Magensäurehemmern behandelt, sogenannten Protonenpumpenhemmern und Sucralfat-Präparaten. Des weiteren wird Dein Tier wahrscheinlich auf Schonkost in Form von speziellem Nassfutter umgestellt.

Alternativmedizinisch ist eher eine individuell angepasste Ernährungsumstellung zu empfehlen. Diese kann mit magenberuhigenden Maßnahmen auf natürlicher Basis begleitet werden wie der Schleim der Ulmenrinde (Slippery elm bark) oder Flohsamenschalen. Bentonit (Montmorillonit) bindet schnell überschüssige Magensäure und verschafft dem Hund Erleichterung. Weiterhin sollte der Stress minimiert werden, dh die Nähe zur Bezugsperson ist wichtig, ruhige Spaziergänge, Vermeiden von stressigen Autofahrten oder Besuchen von Hundeplätzen und das Arbeitspensum bei einem Arbeitshund sollte angepasst werden. Diese Variante mag langfristig angelegt sein, ist aber dementsprechend erfolgversprechend und schonend, wenn sie durchgehalten wird. Grundlegend bedarf die Behandlung einer chronischen Magenschleimhautentzündung einer individuell auf den einzelnen Hund zugeschnittenen Therapie und muss auch häufig neu angepasst werden. Hier ist eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Ernährungsberater, Tierarzt und Besitzer essenziell.

Ich wünsche Dir und Deinem Hund eine gute Zeit und eine stabile Gesundheit!

Eure Angelica

Stefan Görges
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