Hunde kastrieren – Schnelle Lösung für Verhaltensprobleme?
Ist Kastration die Lösung für aggressive Rüden? Viele Hundebesitzer hoffen das, wenn sie ihre testosterongeladenen Hunde nicht mehr kontrollieren können. Die Vermeidung der läufigen Hündin kann ebenfalls motivieren. Doch ist eine Kastration wirklich gut? Und wenn ja, wann macht sie Sinn?
Kastration und Tierwohl?
Gemäß dem Tierschutzgesetz ist die Kastration von Tieren lediglich erlaubt, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt oder um unkontrollierte Vermehrung zu verhindern, beispielsweise bei herumstreunenden Katzen. Im Jahr 2017 veröffentlichte auch der Deutsche Tierschutzbund eine Mitteilung, in der betont wurde, dass eine Kastration von Hunden nur in speziellen Einzelfällen nach gründlicher tierärztlicher Untersuchung durchgeführt werden darf und die Sterilisation von Hunden generell in Deutschland nicht erlaubt ist.
Nachteile der Kastration
Mögliche Nachteile zeigen sich oft erst später: Verhaltensänderungen, Aggressionen, erhöhtes Tumorrisiko. Eine Studie mit 3.062 Hunden zeigte, dass Kastration das Knochentumorrisiko verdoppelt. Eine andere Studie fand heraus, dass kastrierte Rüden (unter 1 Jahr alt) ein höheres HD- und Lymphosarkomrisiko haben. Kastration kann die natürliche Entwicklung stören und Hypothyreose erhöhen. Übergewicht, Inkontinenz und Fellprobleme sind weitere Nebenwirkungen. Jede Kastration ist ein operativer Eingriff, der Genesungszeit erfordert.
Ein weiterer Nachteil, der für viele Halter ein auschlaggebender Punkt ist, sind die Kosten solch einer OP. Die Preise schwanken enorm, ebenso gibt es große Unterschiede zwischen Hündin und Rüde. Die Kosten belaufen sich bei Rüden ungefähr auf 200-400 Euro. Bei Hündinnen kann die Rechnung auch schonmal das doppelte betragen.
Kastrationsgründe
Manche Rüden leiden unter starkem Sexualtrieb und Aggression. Eine Kastration kann helfen, Hoden- und Analtumoren vorzubeugen. Laut Vergleichsstudien haben kastrierte Rüden eine längere Lebenserwartung.
Bei Hündinnen vermindert Kastration das Krebsrisiko und verhindert Genitaltumore. Pyometra und Scheinschwangerschaften können ebenfalls vermieden werden. Kastration ist bei einigen medizinischen Problemen sinnvoll z.B. bei Scheidenvorfall, Krankheiten, die durch Sexualhormone verursacht werden, wie Diabetes, Vaginaltumore und hormonell bedingte Hautkrankheiten und zur Prävention von Gesäugetumoren.
Kastrationsprozedur
Die Kastration ist ein chirurgischer Eingriff unter Narkose. Bei Rüden werden die Hoden entfernt, bei Hündinnen Eierstöcke und Eileiter durchtrennt. Der Hund wird nach der Operation überwacht, um die Narkosefolgen zu prüfen. Nach einiger Zeit kann der Hund abgeholt werden und Schmerzmittel helfen bei der Wundheilung. In der Regel erholen sich die Hunde sehr schnell von der Operation und müssen in den ersten Tagen ein wenig gebremst werden.
Kastrationsalternativen
Ein Kastrationschip ist eine alternative Möglichkeit. Er macht Rüden unfruchtbar und hat wenige Nebenwirkungen. Dafür sollte der Hunde aber wie bei der Kastration auch, alt genug sein, im besten Falle ausgewachsen und psychisch nicht zu labil. Ein ähnlicher Chip ist auch für Hündinnen verfügbar, allerdings ist die Wirksamkeit nicht klar belegt, und die Nebenwirkungen sind nicht gut erforscht. Daher werden Chips bei Hündinnen selten verwendet. Die "Anti-Baby-Pille" kann die Läufigkeit unterdrücken, aber auch hier sind Nebenwirkungen und Wirkung noch nicht gut erforscht und zudem wurde diese Behandlung mit einem erhöhten Auftreten von bösartigen Brusttumoren in Verbindung gebracht. Aus diesem Grund wird diese Methode nicht empfohlen.
Natürliche Beruhigungsmittel für Hunde
Wenn Angst, Aggression, Rivalität oder Hyperaktivität die Gründe sind, warum Du deinen Hund kastrieren möchtest, kannst Du zunächst versuchen, natürliche Beruhigungsmittel einzusetzen und zusätzlich das Training mit Deinem Vierbeiner zu intensivieren.
Natürliche Kräutermischung: Eine natürliche Kräutermischung, die aus bewährten Heilpflanzen hergestellt wird und eine entspannende und ausgleichende Wirkung hat. REAVET® Ruhekraft ist eine solche Kräutermischung, die ausschließlich aus natürlichen Inhaltsstoffen wie Baldrian, Hopfen und Melisse besteht.
Bachblüten: Bachblüten sind eine weitere Möglichkeit, das Verhalten deines Hundes zu beruhigen. REAVET® Bachblüten sind speziell auf verschiedene Verhaltensprobleme bei Hunden abgestimmt und haben keine Nebenwirkungen.
Hanfprodukte: Hanf wird immer beliebter als natürliches Beruhigungsmittel für Menschen und Tiere. Hanf ist reich an Nährstoffen und kann sich positiv auf die Gesundheit von Haustieren auswirken. REAVET® Hanföl ist eine empfohlene Option, die Du einfach unter das Futter mischen kannst. Ebenso bieten sich Hanfsticks und auch Hanfpulver an. Die REAVET®Wohlfühlsticks könnten z.B. auch mit in das Training als Belohnung fließen.
Passende Ernährung
Keine Frage, welche Wahl Du auch triffst, eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann die Gesundheit Deines Hundes aufrechterhalten und dazu beitragen, Nebenwirkungen vorzubeugen und abzumildern. Ob es sich um einen kastrierten Hund handelt, der sein Gewicht im Auge behalten muss und möglicherweise mit Haut- und Fellproblemen zu kämpfen hat, oder um einen unkastrierten Vierbeiner, der ausreichend Vitamine und Nährstoffe benötigt, um möglicherweise mit Stress und Hormonüberschuss umzugehen. Ein gesunder Ernährungsplan bildet das Fundament für das Wohlbefinden Deines pelzigen Freundes!
Fazit
Kastration ist selten eine einfache Lösung. Aufgrund wachsender Erkenntnisse muss sie gut überlegt werden. Tierärzte und Halter sollten sich gründlich informieren. Die Entscheidung ist individuell zu treffen. Die Gesundheit des Hundes sollte im Vordergrund stehen. Du darfst aber nicht nur die Vorteile und nicht nur die Nachteile sehen. Man muss jeden Fall individuell betrachten.