Das Barfen bei Katzen: Eine natürliche Ernährungsoption
Barfen, eine Abkürzung für "biologisch artgerechtes Rohfutter" oder "bones and raw food," ist eine Ernährungsmethode, die sich bei Katzen immer größerer Beliebtheit erfreut.
Warum Barfen? Katzen sind obligate Carnivoren, was bedeutet, dass Fleisch der Hauptbestandteil ihrer Ernährung sein sollte. Viele kommerzielle Katzenfuttersorten enthalten jedoch Getreide und andere Füllstoffe, die in der Natur nicht zur natürlichen Nahrung der Katze gehören. Das Barfen ermöglicht es Katzenbesitzern, die Ernährung ihrer Tiere genauer zu kontrollieren und sicherzustellen, dass sie hochwertiges Protein und wichtige Nährstoffe erhalten. In den letzten Jahren haben sich Alltagskrankheiten wie Niereninsuffizienz, Diabetes, Allergien und Magen-Darm-Erkrankungen bei Katzen weit verbreitet und sogar zugenommen. Dieser besorgniserregende Trend führt dazu, dass immer mehr Katzenbesitzer auf das Barfen zurückgreifen, um diesen Krankheiten vorzubeugen.
Die Grundlagen des Barfens:
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Die richtige Menge: Die Menge an Barf-Futter für Ihre Katze sollte etwa 2-3% ihres Körpergewichts pro Tag ausmachen. Dies ist ein guter Ausgangspunkt, den Sie bei Bedarf anpassen können.
- Rohes Fleisch: Das Herzstück des Barfens ist rohes Fleisch. Dies kann Rind, Huhn, Pute, Lamm oder andere Fleischsorten sein. Das Fleisch sollte von guter Qualität und für den menschlichen Verzehr geeignet sein. Sie können auch Fisch in die Ernährung Ihrer Katze integrieren, indem Sie ihn 1-2 Mal pro Woche füttern. Gelegentlich können Sie auch ganze Beutetiere wie Mäuse und Küken verfüttern, da dies dem natürlichen Jagdverhalten der Katze am nächsten kommt
- Innereien: Innereien wie Leber, Nieren und Herz sind reich an wichtigen Nährstoffen und sollten einen Teil der Rohfleischmischung ausmachen.
- Knochen: Knochen sind eine wichtige Calciumquelle für Katzen. Es ist jedoch entscheidend, dass die Knochen nicht gekocht werden, da gekochte Knochen splitterig werden und Verletzungen verursachen können. Stattdessen sollten rohe Knochen gefüttert werden.
- Gemüse und Obst: Einige Katzenhalter fügen ihrer Rohfleischmischung auch Gemüse und Obst hinzu, um die Ernährung zu ergänzen. Dies ist jedoch umstritten, da Katzen in der Natur kaum pflanzliche Nahrung zu sich nehmen.
- Nahrungsergänzungsmittel: Um sicherzustellen, dass die Katze alle notwendigen Nährstoffe erhält, können Nahrungsergänzungsmittel wie Taurin und Omega-3-Fettsäuren hinzugefügt werden. Vermeiden Sie Lunge, Euter und Pansen, da sie einen hohen Bindegewebsanteil haben, den Katzen schwer verarbeiten können.
Vorteile des Barfens bei Katzen:
Das Barfen zielt darauf ab, die natürliche Ernährung der Katze nachzuahmen, indem rohes Fleisch mit Knochen, Innereien, hochwertigem Fett oder Lachsöl, Gemüse und Obst ergänzt wird. Dies kommt der natürlichen Ernährungsweise von Katzen sehr nahe.
- Bessere Kontrolle über die Ernährung: Katzenbesitzer können die Zutaten und Nährstoffe genau überwachen.
- Glänzendes Fell und gesunde Haut: Eine ausgewogene Rohfütterung kann das Erscheinungsbild der Katze verbessern.
- Weniger Füllstoffe: Es gibt keine Füllstoffe wie Getreide oder Soja, die oft in kommerziellen Futtersorten enthalten sind.
- Das intensive Kauen von rohem Fleisch fördert die Zahngesundheit, reduziert Plaque und Zahnsteinbildung und verbessert die Nährstoffverwertung, was zu geringeren Kotmengen und festerem Kot führt
- Darüber hinaus profitieren Muskulatur und das Immunsystem Deiner Katze vom Barfen
- Weniger Parasitenbefall
Herausforderungen des Barfens:
- Gefahr von Salmonellen: Rohes Fleisch kann Salmonellen oder andere schädliche Bakterien enthalten, die sowohl für Katzen als auch für Menschen gefährlich sein können.
- Genaue Nährstoffberechnung: Das Erstellen einer ausgewogenen Rohfütterung erfordert sorgfältige Planung und Berechnung der Nährstoffe.
- Zeit- und Kostenaufwand: Das Barfen kann zeitaufwändig sein und erfordert den Zugang zu hochwertigen Zutaten.
- Katzen sind empfindlich, besonders wenn es um ihre Ernährung geht. Um die Umstellung auf Barfen zu erleichtern, mischen Sie anfangs etwa 80% des gewohnten Futters mit 20% des neuen Barf-Fleisches. Dies ermöglicht Ihrer Katze, sich allmählich an den neuen Geschmack und die Konsistenz zu gewöhnen.
- Erhöhen Sie nach und nach den Anteil des rohen Fleisches und fügen Sie frisches Gemüse und Obst hinzu. Sie können das Gemüse pürieren, um die Verarbeitung zu erleichtern. Innerhalb von 2-3 Wochen sollte die Umstellung auf Barfen volls
tändig abgeschlossen sein, und der Körper Ihrer Katze wird sich angepasst haben.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Katzen die Barf-Ernährung akzeptieren werden. Einige Katzen können sehr wählerisch sein. Beobachten Sie Ihre Katze genau und achten Sie auf Anzeichen von Unverträglichkeiten oder Ablehnung. Letztendlich kennen Sie Ihre Katze am besten und können entscheiden, ob Barfen die richtige Ernährungsoption für sie ist. Es ist jedoch auf jeden Fall einen Versuch wert, um sicherzustellen, dass Ihre Katze die bestmögliche Nahrung erhält.
Bevor Sie sich für das Barfen entscheiden, sollten Sie sich gründlich über die Methode informieren und sich mit einem Tierarzt beraten, um sicherzustellen, dass Ihre Katze alle erforderlichen Nährstoffe erhält. Wenn Sie die Vorteile und Herausforderungen des Barfens abwägen und die richtigen Vorkehrungen treffen, kann dies eine gesunde Ernährungsoption für Ihre Katze sein.